Von Budapest nach Wien

Autor: Andy

 Also vor ab. Wir sind in Wien! Aber alles der Reihe nach.

Am 19.8 sind wir erst sehr spät aus dem Hostel gekommen( ihr seht ja wann ich die Mail verschickt hatte und da hatten wir noch nicht alles gepackt ;-) ). Danach noch ein paar kleine Erledigungen … und es war ruck zuck 5.30Uhr. Der Tacho zeigte bis dahin sage und schreibe 10km an. Die nächsten Kilometer liefen aber recht gut. Wir kamen zügig voran und hatten dabei noch einen wunderschönen Sonnenuntergang an einem der schönsten Teile der Donau(Donauknie). Fast durchgehend gab es einen Radweg. Nur selten mussten wir auf die Straße, aber wenn dann meist sehr Unerwartet. Der Weg hörte dann einfach auf. Da es der Abend vor dem ungarischen Nationalfeiertag war, war auf den Straßen eine ganze Menge los. Überall liefen Menschen herum. Es war sehr schwer bei dem Trubel einen Platz zum campen zu finden. Bei der Suche trafen wir auf einen Feldweg einen Autofahrer, der gerade auf dem Weg zu einem kommunalen Campingplatz war. Dieser Platz ist kostenlos. Dort angekommen musste ich mich erst mal sauber machen. Auf dem Feldweg hab ich mich tierisch auf die Schnauze gelegt (ohne Rad in einer Schlammpfütze). Blöderweise habe ich mir hierbei auch meine seitlichen Bänder vom Fuß überdehnt, und sah aus wie ein Schwein. Auf dem Platz waren wir nicht alleine. Ein paar Familien Zelteten dort für ein paar Tage mit ihren kleinen Kindern. Wir wären gerne noch länger wach geblieben um mit unseren „Gastgebern“ noch eine wenig zu reden, aber wir waren hundemüde und verzogen uns sehr schnell ins Zelt.

Am nächsten Morgen ging es weiter an der Donau. In Szob wollten wir uns das Geld für die Fähre sparen(ca. 3,50 p.P.) und nahmen einen kleinen Umweg nach Sturovo in kauf. Ein Paar aus Australien fuhr mit uns den Umweg, da auch sie den Preis zu hoch fanden (für 7km Umweg). Hier merkten wir, wie mit dem Tourismus wieder die Mondscheinpreise kamen. Ab Sturovo ging es ein ganzes Stück auf der sehr wenig befahrenen 63 weiter. Am Abend bogen wir bei Zlatna auf den Dammweg ab und suchten uns ein Plätzchen. Wie immer mussten wir unseren Platz mit vielen Stechmücken teilen.

Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es auf dem Damm weiter. Nach rund 20km war der Schotterteil des Weges geschafft und es ging auf immer besser werdenden Asphalt weiter. Wir kamen unglaublich gut voran. Um 12 Uhr hatten wir bereits 50km auf dem Tacho. Bei der Schleuse Gabcikovo machten wir noch einmal Stopp. Diese Schleuse, die auch ein Kraftwerk beinhaltet ist riesig und stammte noch aus der Sowjirtzeit. Ein langer Kanal staut die Donau einige Meter über dem Land auf. Würde der Damm brechen hätten die Menschen dort ein riesiges Schwimmbad in ihren Gärten und sogar in den Kellern. Auf dem Damm fuhren wir mit rund 25km/h Bratislava entgegen. In der Stadt spazierten wir eher ziellos als planvoll durch die Straßen. An sich ist die Stadt hässlich nur die Altstadt ist schön. In einem Restaurant mitten in der Fußgängerzone aßen wir schließlich zu Abend. Schon im dunkeln verließen wir die Stadt und fuhren noch schnell über die Grenze nach Österreich. Ein Feld kurz vor Wolfsthal war unser Platz für die Nacht.

Der 22.8 war dann ein sehr gemütlicher Tag. Am Mittag gingen wir schwimmen. Um 19uhr trudelten wir nach 70km im Campingplatz ein.

Laut einer Studie ist Wien einer der Städte mit der höchsten Lebensqualität. Schon nach dem wir in die Stadt fuhren und noch nicht wirklich den Stadtkern gesehen hatten, waren wir beide einer Meinung „Das musst Stimmen!“ Unglaublich wie viel hier an Freizeitangebot geboten wird. Es gibt einen Abgegrenzten Bereich, (einen ganzen Kanal) in dem nur gerudert, geschwommen oder sonst eine nicht motorisierte Wassersportart ausgeführt werden darf. Aber nicht nur im Wasser auch am Land gibt es unzählige sehr gut asphaltierte Wege nur für Radfahrer, Fußgänger und Skater. Kurz eine Stadt zum Wohlfühlen. 3 Tage blieben wir hier. Als erstes verschafften wir uns einen Überblick über die Stadt und fuhren zum Schloss Schönbrunn. Auf einem Prospekt stand man bräuchte mit den Gärten rund 3 Stunden. Wir brauchten 6 volle Stunden. Wir ließen uns Zeit und schauten uns alles an. Die unterschiedlichen Zimmer des Schloss beindruckten mich, da alle ein anderes Gefühl vermittelten. Besonders gut gefielen mir die Vertäfelungen in alle Formen und Farben. Ich musste mir immer wieder vorstellen, wie viel Arbeit in jedem Zimmer steckt um dann feststellen zu müssen, dass ich es mir nicht vorstellen kann. Alles Handarbeit auf aller höchstem Niveau. Das Schloss ist aber auch geschichtlich von höchster Bedeutung. Viele wichtige Entscheidungen die nicht nur Österreicher betrafen wurden in diesen Räumen beschlossen. Einen großen Teil des Nachmittags verbrachten wir in dem riesigen wunder schönen Schlossgarten. Ein Irrgarten gehört auch zum Garten. Das Highlight im Park ist wohl die Glorietta. Eigentlich ein Bauwerk ohne wirklichen nutzen Ein Prunkbau eben(Ein Bild ist dabei mit der Glorietta im Hintergrund nur um sich mal die Größe des Gartens vorstellen zu können). Die Hitze machte uns sehr zu schaffen deshalb machten wir häufig im Schatten eine Pause und ließen die Umgebung wirken. Am Abend ging es noch durch den Prater (Ganzjährige Kirmes). Gigantisch im dunkeln die vielen Lichter zu sehen. Hier steht neben einem Riesenkarusell welches mit 110m das höchste der Welt ist, auch das legendäre Riesenrad (gebaut 1897).

Steffi wollte sehr gerne in den Zoo und so waren wir am 24.8 im Tiergarten direkt neben dem Schloss Schönbrunn. Dieser Zoo ist etwas ganz besonderes. Nicht nur ist er der älteste Zoo der Welt (gegründet 1452), sondern hat er auch viele seltene Tiere. Die Highlights sind wohl die Koalas, Pandas und die malenden Orang Utans. Auf eine sehr eindrucksvolle Weise wird versucht dem Besucher nicht nur die Tiere zu zeigen, sondern ihnen auch ein Verständnis für die Natur zu geben. Es gibt viele sehr interessante Informationen die auf Tafeln an vielen Punkten im Gelände verteilt sind. Dazu gehören hochinteressante Sachen wie „Wie funktioniert ein Ameisen Hügel“ (natürlich mit Ameisenhügel nebendran) oder „Was passiert in einem Bienenstock“ (Auch hier ein aktiver Bienentock).

Damit wir überhaupt alles sehen konnten sind wir die Tage mit den Rädern unterwegs gewesen. Dies ist wohl die beste Art durch Wien zu kommen. Durch die extrem vielen Kurven wurde das Seitenprofil der Reifen schwer abgefahren, da es uns richtig Spaß gemacht hatte ohne Gepäck um die Kurven zu heizen.

Heute geht es noch einmal in die Stadt um uns den Stadtkern genauer anzuschauen. Heute Abend geht es dann Richtung Prag, was allerdings nochmal bestimmt 6 Tage Fahrt ist. Hier erwartet euch der nächste Bericht.

 

Als Info seit Istanbul haben wir,

2368,72Km

 zusammen zurückgelegt, sind

13807Hm hinauf geklettert.

35 Tage sind wir nun unterwegs, wovon wir

25 Tage auf unseren Rädern saßen.