Von Belgrad nach Budapest

Diesmal schreib ich (Steffi) wieder, nachdem wir am 17.8 in Budapest angekommen sind.

Am 12.8 verließen wir Belgrad relativ entspannt an der Donau entlang. Nachdem sich die Reinfahrt nach Belgrad als sehr stressig erwiesen hatte waren wir sehr froh, als wir die Stadt stressfrei durch den Stadtteil Zemun wieder verlassen konnten. Auf unserem Weg Richtung Novi Sad begann die Straße an unseren Nerven zu kratzen, da diese über einem langen Abschnitt nur aus Betonplatten bestand. Die reinste Buckelpiste!

Am nächsten Tag fuhren wir durch Novi Sad und schauten uns die Burgmauern oberhalb der Stadt und den Stadtkern an. Schon recht spät fuhren wir auf dem Dammweg weiter an der Donau entlang. Dieser wurde nach einigen Kilometern zur Piste worauf wir beide keine Lust hatten und so fuhren wir weiter auf der Straße bis Bačka Palanka. Hier machten wir erst mal ausgiebig Mittagspause, aßen etwas und gingen in der Donau schwimmen. Schon recht spät entschlossen wir uns dann auf der anderen Seite der Donau weiter zu fahren und so ging es bei Bačka Palanka über die Grenze nach Ilok in Kroatien.

Der nächste Tag ging zuerst weiter auf der kroatischen Seite durch Vukovar. Hier waren immer noch die Zeichen des Kroatien-Krieges sichtbar und so stachen vor allem die an vielen Häusern vorhandenen Profileinschläge und der über der Stadt thronende, zerbombte Wasserturm ins Auge. Bei Erdut wechselten wir dann noch einmal auf die serbische Seite und folgten der Straße bis Aspatin. Hier ging es wie fast jeden Mittag in die Donau zum abkühlen. Bei unserer Weiterfahrt Richtung Sombor fuhren wir die ganze Zeit hinter einem einheimischen Radler lang, der mit seinem Klapperrad genau unsere Reisegeschwindigkeit fuhr. Wir beschlossen uns ihm anzuschließen. Nachdem ich mir bis Sombor wie bei der Tour de France vorgekommen bin, hatten wir in Sombor die kurze Möglichkeit auf ein Gespräch mit unserem „Tourguide“. Unsere Wege trennten uns hier und wir fuhren weiter auf einer Nebenstraße Richtung Bezdan.

Vor Bezdan übernachteten wir noch mal mit dem Zelt (wie immer irgendwo im nirgendwo) und konnten somit am nächsten Morgen unsere restlichen serbischen Dinar für das Frühstück loswerden. Bei Bǎki Breg ging es über die Grenze nach Ungarn. Dies nahm eine recht lange Zeit in Anspruch, da die Autoschlange, die sich vor uns befand, gründlich unter die Lupe genommen wurde. Bis Baja fuhren wir dann auf der wenig befahrenen 51 und wechselten anschließend auf den ausgeschilderten Donauradweg. Dieser führte uns ein langes Stück über den anfangs noch asphaltierten Damm parallel zur Donau und ging schließlich in eine Schotter und Sandpiste überging. Da wir selbst keinen Donauradführer dabei hatten und nur die Seiten der Bikelinebücher von Monika und Martin ab fotografiert hatten, waren wir ein wenig von der ungarischen Beschilderung enttäuscht. Diese zeigten nicht mehr, wie noch in Serbien und Krotien, üblich den Ortsnahmen und die Kilometer bis zu diesem an sondern nur noch, dass der Weg in diese Richtung verläuft. Dies kostete uns in den nächsten Tagen viele Kilometer und nervende Umwege.

 

Am nächsten Tag entschieden wir uns bei Kalocsa auf der 51 bis Solt weiter zu fahren, da wir keine Lusst hatten wieder einen Umweg zu machen. Vor Harta fuhren wir dann parallel zur neuen Straße auf der alten (Autofrei) weiter. Bei Harta entschieden wir uns dann doch für die Radschildern und einen perfekten Radweg nahe der Donau. Dies erwies sich wieder als Umweg, der uns diesmal aber weniger störte, da wir somit einen schönen Strand am Ufer gefunden hatten. Hier machten wir eine längere Pause und gingen baden. Am Nachmittag ging es erst wieder weiter über ein kleines Stück Schotterweg zurück zur alten Straße. Ab Solt führte uns die Radbeschilderung über Nebenstraßen bis Dunavecse. Hinter dem Ort hörte der so gut asphaltierte Weg über den Damm dann auf. Es folgte ein „Weg“ wie Andy ihn taufte durchs „Teletubbieland“ ,über Grashügel. Wir waren beide ein wenig geschockt, dass der folgende Abschnitt noch als Radweg ausgeschildert war. Angesichts der vielen Reifenspuren dachten wir, dass es sich nur um ein kurzes Stück handeln würde. Das „kurze Stück“ war 12km lang. Das Gerüttele war wirklich nervig. Da es schon spät war wechselten wir aber nicht auf die Straße sondern suchten uns am „Weg“ ein Plätzchen.

Bei Tass ging es am nächsten Morgen (17.8) über eine große Schleife (da wir mal wieder den Radschildern gefolgt sind) durch ein Minenfeld von Schlaglöchern. Dieser Weg ging fast 20 km, zwischen Ferienhäusern, an einem Donauseitenarms entlang. Bei Rackeve fuhren wir dann über die Donauinsel Csepelsziget. Auf dieser ging es nach Budapest rein zus. Zuerst über einen Abschnitt Straße und in der Stadt den Weg am linken Donauufer. So gelangten wir recht entspannt in die Stadt und stellten fest, dass Budapest gar nicht so schlimm mit dem Rad zu befahren ist, wie in dem Europaradführer (Auflage 2010) beschrieben ist. Ganz im Gegenteil ich empfand es eher als fahradfreundliche Stadt. Dies bestätigte sich für uns in den nächsten Tagen angesichts der vielen Radfahrer, die z.T. mit bis ins letzte Detail stimmigen Rädern unterwegs waren. So kam ich mir recht schäbig vor mit meinem von den Schotterpisten völlig eingestaubten, nicht besonderen Rad.

Am nächsten Tag machten wir ein „Free City Walking Tour“ mit, um einiges über die Städte Buda und Pest zu erfahren. Für jeden der Budapest besuchen möchte ist diese absolut empfehlenswert und super gut gemacht. Einziger Haken man sollte der englischen Sprache mächtig sein. Für interessierte hier der Link welchen ich dazu gefunden habe (Wir haben Infoflyer über diese Tour bei unserem Hostel entdeckt) http://www.triptobudapest.hu/. Budapest zeigte sich für uns schnell als sehr schöne und unbedingt sehenswerte Stadt bei der man aber angesichts der vielen Eintrittspreise einen prallen Geldbeutel mitbringen sollte (was aber in jeder größeren Stadt die etwas zu bieten hat so ist). Wir merkten schnell, dass ein Tag für diese schöne Stadt nicht ausreichend ist also stiegen wir am Nachmittag auf unsere Räder. Dies ist absolut empfehlenswert und man kommt deutlich schneller von einem Ort zum nächsten. Wir haben viel zu viel gesehen und dennoch vieles nicht gesehen. Einig sind wir uns dennoch, dass wir nochmal für mehrere Tage herkommen müssen. Unser Zeitplan jagt uns aber weiter. Wir wollen ja noch mehr sehen J

Als Info seit Istanbul haben wir nun

1945km zusammen zurückgelegt, sind

12809Hm hinauf geklettert.

29 Tage sind wir nun unterwegs, wovon wir

21 Tage auf unseren Rädern saßen.

Am 19.8 geht es nun weiter der Donau entlang Richtung Bratislava und Wien unser nächste Reisebericht folgt spätestens in einer Woche in Wien.